Venedig

Die Sache mit den Tüten

Der Fondaco dei Tedeschi war in früheren Zeiten der Handelsplatz der Deutschen. Nur dort durften sie handeln, in der Nacht wurden sie in das große Bauwerk direkt an der Rialtobrücke eingesperrt.

Auch heute wird hier gehandelt.

Auffällig viele Asiaten laufen mit Papiertüten herum, die sie tragen, als wären sie das wertvollste der Welt. Versehentlich haben wir das Geheimnis gelüftet, denn ich wollte mir den Fondaco dei Tedeschi von innen ansehen.

Auch heute wird dort gehandelt. Es sind fast ausschließlich die Shops der Edelmarken zu finden. Kleider, Parfüm, Andenken. Cafés. Alles schweineteuer.

Nicht die Rialtobrücke ist das Hauptziel der Asiaten, auch nicht der Markusplatz, hier gehen ihre Wünsche in Erfüllung. Ein Versace-Pulli, auf dessen Ärmel der Schriftzug Versace prangt. Oder ein Parfüm, das es nur hier zu geben scheint. Vielleicht auch eine Tasche von Gucci. Oder alles. Man muss zu Hause etwas vorweisen können.

Es ist ein Tempel zur Befriedigung der Gelüste. Und hier wechseln hunderte von Euros die Besitzer.

Galleria Giorgio Franchetti alla Ca' d'Oro

Es handelt sich bei der Galleria um ein interessantes Museum direkt am Canale Grande. Vielleicht beherbergt es ein wenig zu bunt zusammengewürfelte Kunst von alten Meistern bis in die Gegenwart, aber der Besuch lohnt. Und wo kann man sonst eine lebende Uhr betrachten, bei der das "Uhrwerk" jede Minute neu malt?

Piazza San Marco

Der Markusplatz ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen aus aller Welt. Der Dogenpalast, der Dom, der Uhrturm, die Menschen, wir setzen uns in den Schatten und bestaunen das Treiben.

Ein junges chinesisches Pärchen, das sich gegenseitig fotografiert und mich dann bittet, sie gemeinsam vor dem Markusturm abzulichten. Mach ich doch gerne.

Eine Frau, die einem Mann Taubenfutter abkauft. Die Tauben stürzen sich auf sie und setzen sich auf sie. Die Ratten der Lüfte sind gut dressiert.

Ein Mann mit einem Panino in der Hand. Er schlendert über den Platz. Eine Möwe stürzt sich im Kamikazestil auf ihn. Er lässt das belegte Brötchen vor Schreck fallen und tritt nach dem Tier. Es freuen sich Dritte, denn Tauben und andere Möwen rangeln jetzt um das Panino.