Derzeit ist nicht geplant, weitere Stadtführungen in Goslar abzuhalten.


Mönch Wilfrieds Stadt(ver)führungen und Die Tränen der Hexen

2018 sind derzeit 4 Termine anvisiert! Ich freue mich auf die Rückkehr nach Goslaria!

Genaue Informationen folgen!

 

2017 können wir leider keine Stadtführungen anbieten. Eine Lokation wird umgebaut, eine zweite schließt früher. Das ist schade, aber nicht zu ändern ...

 

Wir schreiben das Jahr des Herrn 1501.

 

Zwei Jahre ist es nun her, dass die Wasserträgerin Gerlinde Wamst verhaftet wurde, weil sie ein Grubenunglück herbeigezaubert haben soll. Als für den Prozess der Sachverständige Henricus Institoris nach Goslar gerufen wurde, setzte er eine blutige und grausame Hexenverfolgung in Gang.

Die Wamst ist längst den reinigenden Flammen übergeben worden. Auch Institoris weilt lange nicht mehr in der Stadt, dennoch ist das Interesse an seinem Wirken noch groß.

 

In Goslar lebt ein Mönch, Wilfried, so nennt er sich. Sehr beredsam ist er und gerne nimmt er auf seinen Wanderungen durch Goslar ein paar Leute in sein Gefolge auf, um ihnen die unbekannten und geheimnisvollen Ecken und Winkel zu zeigen.

 

An ausgewählten Tagen wird er Euch zusammen mit dem Autor Uwe Grießmann ein paar Orte der Handlung des Romans "Die Tränen der Hexen" zeigen. Die Kaiserbleek, auf dem einst der mächtige Dom stand. Den Pfalzgarten durch den bis 1253 die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nationen wandelden und den Feuergraben, der in der Geschichte eine Rolle spielt. In der Klauskapelle oder davor findet der erste Teil der Lesung statt. Es ist nur ein kurzer Marsch in die Frankenberger Straße, in der Wilhelm Wehrstetts Werkstatt stand. Im Inneren dieses altehrwürdigen Gebäudes, der Röver-Däle, erzählt der Autor, über die erste Begegnung Wilhelms mit Henricus Institoris.

Durch alte Gassen geht es nun weiter zum Mönchehaus, in dessen Garten ihr eine denkwürdige Predigt vernehmt.

Dort und an vielen anderen Orten berichtet Mönch Wilfried über das Leben im Jahr 1500 und das Leiden der der Hexerei bezichtigten Frauen. 28 waren es, die in Goslar auf die Scheiterhaufen gezerrt wurden.

Nach gut drei Stunden endet die Wanderung in der Münzstraße, dort eben in der Ausspann bei einem kräftigenden Schluck Bier und einer Stelle im Roman, die nicht weit vom Wohnhaus der Wehrstetts spielt.

 

Lasst Euch nicht erwischen, wenn Ihr auf diese anders eingefärbten Lettern drückt, denn was dann passiert, ist Hexerei! Doch weitere Informationen finden genau dort.

Vier Termine haben wir 2016 angboten, drei davon ausverkauft. Ein Zusatztermin war gut besucht. Und es gab so viele Anfragen, die wir nicht bedienen konnten. Also werden wir 2017 weitermachen.

Ein besonderer Dank gilt allen unseren Teilnehmern. Ihr ward ein tolles Publikum! Es hat Spaß gemacht, euch drei Stunden durch die Gassen Goslarias zu führen!

Unter dem Motto Live is life, hatten wir immer wieder Unvorhersehbarkeiten zu bewältigen. Ob es der alte Herr Röver, der Besitzer der Röver-Däle, war, der sich ausgesperrt hatte, oder ein paar Jugendliche auf der Jagd nach Pokemons. Eine junge Punkerin mit Gettoblaster oder Passanten, die glaubten, wer nachts mit Laterne unterwegs sei, kann nur Nachtwächter sein. Geschickt umschifften wir alle diese Hürden.

Gerne denke ich auch an die alte Dame zurück, die aus Hildesheim angereist war. "Wer ist denn der Autor?", fragte sie und sagte dann: "Unterschreiben Sie mal!" Sie hielt mir einen Roman und ein Autogrammbuch hin. Im inneren Umschlag hatte sie einen Stadtplan eingeklebt, damit sie auf den Spuren meiner Protagonisten wandern konnte. Am Ende verriet sie dann unserem Publikum das Ende der Geschichte und hatte ein ernstes Wort mit mir zu reden, weil der Roman so ausging, wie er halt ausging.

Revue passieren auch die beiden Freundinnen, die sich den Roman gegenseitig schenkten. Oder ein Pärchen aus Franken, mit denen wir uns bis in die tiefe Nacht unterhalten haben. Oder eine junge Frau, die sich köstlich über den analogen Kalender meiner Frau amüsierte.

Es hat Spaß gemacht!

Zum Schluss möchte ich mich noch bei zwei Personen bedanken. Bei Wilfried Ristau, der unsere Führungen überhaupt ermöglicht hat, und bei meiner Frau, die das tolle Kostüm nähte.

Der inzwischen (an einer Vogelkrankheit) verstorbenen Hahn Charlie spendete nicht ganz freiwillig eine seiner Schwanzfedern für den Hut.