Mein Autorenleben

Unter dem Pseudonym Frank Arlt begann ich um das Jahr 2008, Thriller zu schreiben. Einen davon kann man als Taschenbuch oder Ebook auf Amazon erwerben. 2 Fortsetzungen liegen in der digitalen Schublade und warten darauf, dass ich Zeit habe, sie nach meinen heutigen Maßstäben zu überarbeiten. Ich hoffe, sie schaffen es, denn es ist spannender Stoff.

 

Währenddessen bin ich einem Autorenkreis in meinem Heimatort beigetreten und habe an 2 Anthologien mitgewirkt. "Tödliche Idylle", einen Lokalkrimiband und "Drachenflüge", ein Phantasie Buch (Fantasy finde ich SCHRECKLICH!!!).

 

Ein Besuch in Goslar und ein Bild aus der Schedel'schen Weltchronik brachten mich 2014 dann auf eine Idee. Die Weltchronik oder auch Nürnberger Chronik ist ein Werk des (aufgepasst!) Historikers Hartmann Schedel, das 1493 in Nürnberg erschien. Wenn man so will, ist es der Uhrahn von Wikipedia. Ein Nachschlagewerk, das noch nicht mit einer Computermaus funktionierte, wohl aber von einer Maus angeknabbert werden konnte.

Dieses Bild aus Blatt XI zeigt den Bau der Arche Noah, das Buch war gedruckt und in ganz Europa verbreitet, zumindest in der lateinischen Ausgabe.

In dem Autorenkreis stellten wir uns Aufgaben. In diesem Fall sollte es eine Kurzgeschichte über das Bild werden. Ich schrieb eine 1/4 Stunde lang und war fertig. Ein Dominikanermönch kam in die Werkstatt eines ehrbaren Druckermeisters. Ein hässlicher Mensch, der sicherlich keinen Spaß kannte und er verlangte von dem Meister den Nachdruck seines eigenen Werks. Doch dieser war viel zu entsetzt, um dem zuzustimmen.

Als ich die Geschichte vorlas und erst im letzten Satz eröffnete, wer der Mönch war, stießen alle Zuhörer Luft aus und ich wusste, dass sie ziemlich gelungen war. Ich beschloss noch am selben Tag, einen historischen Roman zu schreiben, hatte bereits 2 Tage später das komplette Skript im Kopf, nur das Ende fehlte mir. Ich fand es erst, als meine Hauptprotagonistin mal wieder 'selbstständig' wurde und das war, während ich am vorletzten Kapitel arbeitete.

Begonnen habe damit im September, fertig war ich im Februar 2015. Die Hälfte der Zeit recherchierte ich. Danach meldete ich mich in der Facebookgruppe "Historische Romane" an und fragte, ob ein paar Leute Lust hätten, sich das Skript durchzulesen. Es meldeten sich etwa 20 Leute, darunter ein Historiker. Schon nach kurzer Zeit bekam ich die Korrekturen und Anmerkungen von den meisten zurück. Alle waren sie begeistert.

Nach 4 Wochen Überarbeitung stellte ich "Die Tränen der Hexen" Ostern 2015 bei Neobooks ein. Es war von Anfang an auf den ersten 10 Plätzen in seiner Rubrik (Amazon, Weltbild und Co.), ich erhielt nur eine einzige 1*-Rezension, ansonsten ausschließlich 5***** und ich erzielte 5-stellige Verkaufszahlen.

 

Etwas übermütig bot ich es dem Prolibris-Verlag an, der rief schon am Abend zurück und verlangte das gesamte Manuskript. Nur wenige Wochen später meldete sich eine der Lektorinnen. Ich kann mich genau daran erinnern, was sie sagte: "Herr Grießmann, ich bin eben mit dem Text durch und fühle mich gerade, als hätten Sie mir mit dem Hammer den Kopf eingeschlagen. Sind Sie noch daran interessiert, dass wir den Roman verlegen?"

Ich war es (übrigens mit einem ähnlichen Gefühl). So kam im November 2015 mein Erstlings-Verlags-Werk "Die Tränen der Hexen" heraus. Was war das für ein Gefühl, dieses Buch in den Händen zu halten!!!

1 Jahr konnte ich nicht mehr schreiben, so ausgelaugt war ich von der Arbeit an diesem Roman. Währenddessen trat ich dem Verein "HOMER - Historische Literatur" bei, weil ich schon Ideen für weitere historische Romane hatte. Große Namen waren dabei, Iny Lorentz oder Daniel Wolf zum Beispiel, dessen Romane ich unheimlich gerne las. Kaum war ich eingetreten, fragte Petra Mattfeldt (Caren Benedigt, Ellin Carsta) mich, ob ich Lust hätte, auf dem jährlichen Event zu lesen. Ich hatte zu der Zeit schon einige Lesungen hinter mir, die sehr gut aufgenommen und auch rezensiert worden waren, und sagte zu.

Da ein weiteres Mitglied aus Hildesheim kam, Peter Hereld, fragte ich ihn, ob wir gemeinsam nach Billerbeck zur "Historischen Lesenacht" fahren wollten, er sagte zu und wir verstanden uns prächtig. Er war  Mitglied bei den "Hildesheimlichen Autoren" und überzeugte mich, auch dort einzutreten.

Der Lesemarathon verlief toll, wenn auch an 5 verschiedenen Lokationen.

 

Am nächsten Abend stand die jährliche Gala an, bei der die besten historischen Romane gekürt wurden. Was für eine tolle Veranstaltung. Ich lernte alle diese wunderbaren Menschen kennen, die hinter den historischen Büchern standen, und wurde als Freund aufgenommen. Der schönste Augenblick an diesem emotionalen Abend war, als meine Sitznachbarin Liliana Le Hingrat erfuhr, dass sie mit "Das dunkle Herz der Welt" eine der Preisträgerinnen war. Wir hatten uns zuvor ein wenig unterhalten, nun fiel sie mir um den Hals vor Freude.

 

Zurück in der realen Welt, begann ich mit einem anderen Buch, dass ich schon lange lange begonnen und das ich auch bei Neobooks veröffentlicht hatte. Ich begann damit mein Kochbuch "Meine kleine Rezeptsammlung - Kochen ohne Maggi & Co.", zu überarbeiten. Als ich damit fertig war, bot ich es keinem Verlag an, sondern verkaufte es auf meiner Webseite. Für wenig Geld, gutes Essen ohne jeglichen Fertigschmeck (außer vielleicht Nudeln).

 

Zudem schrieb ich 3 lange Kurzgeschichten für die Phantasie-Anthologie "Drachenflüge".

 

Meine letzte Arbeit für eine Anthologie für den Autorenkreis zog ich zurück, da sie niemals hinein gepasst hätte. Es war eine Geschichte, die ich aus einer Hildesheimer Sage entwickelt hatte. (Sagen sind märchenhaft, kennen keine Namen, keine Personenbeschreibungen, etc.). Ich hatte sie als Kurzgeschichte um interprediert. Ich fand sie viel zu gut, als dass sie vor sich hinvegetieren durfte und schrieb weitere Sagen um. Sie wurden beim Benu-Verlag unter dem Namen "Sagenhaftes Hildesheim - Hildesheimer Sagen und Legenden im neuen Gewand" herausgegeben.

 

2019 wurde es ein wenig turbulent. Ich hatte die Idee für die Dystopie "Liberté - Die Mächtigen", und dann die Idee für einen neuen historischen Roman. Ich habe teilweise gleichzeitig an beiden Romanen geschrieben. Mal an dem einen, mal an dem anderen. Dabei hatte ich mir für beide Romane nur wenige Notizen gemacht. Ich behalte die Geschichten immer im Kopf, da bleiben sie, bis ich mich von ihnen trenne. In beiden Fällen war das nicht der Fall. Eigentlich müsste ich noch auf Arminius dem Cheruskerfürsten zu sprechen kommen, ein Projekt, das ich zuvor begonnen, aber erst einmal zurückgestellt hatte.

Währenddessen wurde es verrückt, ein mir bekannter Autor erhielt den Anruf eines Literaturagenten, er sei ihm empfohlen worden, wolle er nicht 111 Orte in Hildesheim schreiben? Er rief mich und Sonja Klima, ebenfalls Autorin, ins Boot und wir begannen mit den Planungen. Dann hieß es: Zurückgestellt, ein uns unbekannter Hildesheimer Autor hätte dem emons:-Verlag ein Skript angeboten. Das war aber gegenüber unseren Vorschlägen so schlecht, dass wir den Zuschlag bekamen. Die Zeit dazwichen nutzte ich, um meine Projekte - bis auf die Endüberarbeitung - fertigstellen zu können. Der Autor ist in der Zwischenzeit ausgestiegen, ich übernahm die Projektleitung. Im Februar wurde die ganze Welt von der Corona-Krise überrascht. Das ging auch nicht spurlos an den 111 Orten vorbei. Statt persönlicher Interviews, waren es nun Telefoninterviews, einige Orte fielen weg, andere mussten neu gefunden werden.

 

Stand Mai 2020:

"Liberté" befindet sich immer noch im Status 'Muss noch überarbeitet werden'.

"Das Geheimnis der Steine" ebenfalls.

"111 Orte": der Abgabetermin ist fast erreicht. Es war harte Arbeit aber sie hat mir auch sehr viel Spaß bereitet.

 

Cliffhanger.