Heute liegt nur eine kurze Strecke vor uns. Doch wir wollen an mindestens zwei Stationen einen Stopp einlegen.
Etwas südlich von Mühlhausen findet sich die errechnete geographische Mitte Deutschlands und zwar bei Niederdorla.
Die Bewohner scheinen das - zumindest zu Pfingsten - zu feiern. Am Pfingstmontagmorgen trifft man sich auf der Straße. Dort stößt man mit den Nachbarn an. Entweder mit Bier, Sekt oder Schnaps. Dann kommt auch noch ein festlicher Umzug, bestehend aus einem Wagen, der von einem Pferd gezogen wird. Bilder habe ich davon leider keine, aber von der Mitte Deutschlands.
Und von einer Moorlandschaft nebenan, die Opfermoor genannt wird. Dort gibt es Siedlungsreste der Germanen, übrigens handelt es sich dabei um die größte Ausgrabungsstätte Thüringens. In neueren Zeiten wurde ein Museumsdorf errichtet.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Nationalpark Hainich, einer der größten übriggebliebenen Urwälder Deutschlands. Er bietet viel Platz für Wanderungen, ein Wildkatzengehege und einen Baumwipfelpfad.
Der Pfad führt auf drei verschiedenen Ebenen durch die Bäume. Infotafeln erklären dem Besucher wissenswertes über den Wald. Interessant fand ich, dass der Hainich in der Steinzeit noch ein reiner Eichenwald war. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurden die Wälder in der Gegend fast alle abgeholzt, da Holz das wichtigste Baumaterial darstellte. Vielerorts hat man Nadelbäume als Ersatz gepflanzt. Im Hainich wurden jedoch Buchen und andere Bäume gepflanzt. So finden sich hier sogar Kirschbäume mitten im Wald.
Vom Aussichtsturm hat man bei klarem Wetter eine fantastisch weite Sicht. Leider war es bei uns etwas dunstig.
Das letzte Mal waren wir in Eisenach, als die Grenzen geöffnet wurden. Und natürlich waren wir auch auf der Wartburg. An die kann ich mich kaum mehr erinnern, aber an unsere erste Thüringer Rostbratwurst. Die schmeckte so schrecklich und fettig, dass wir sie samt Brötchen heimlich im Wald entsorgt haben. Ich weiß auch noch, dass wir 1991 vom Marktplatz hinauf gelaufen sind und dass das ganz schön anstrengend war. Heute fährt ein Bus hoch, man kann laufen oder direkt zu einem Parkplatz unterhalb der Burg fahren. Zumindest, bis er voll ist.
Eine Führung ist ein Muss, nur so kommt man in den Palas der Hauptburg. Beeindruckend ist der große Festsaal. Man bekommt sofort Lust auf klassische Musik. Martin Luthers Arbeitsstube zeugt von der Zeit, als er Junker Jörg genannt wurde.
Auf alle Fälle hat sich in Eisenach der Solidaritätsbeitrag gelohnt, wie auch in anderen Städten. Die Eisenacher haben ihre Stadt wunderbar hergerichtet!